Info zur Produktart
Beschreibung
Alternativ zu Lesegeräten die aus einer festen Einheit bestehen (Kompaktgeräte) oder aus einzelnen Komponenten bestehen (vorkonfigurierte offene Systeme), gibt es auch die Möglichkeit, vorhandene Personalcomputer (PC) durch Zusatzkomponenten so auszustatten, dass sie ebenfalls die Funktion von Lesegeräten übernehmen. Dafür sind ein Scanner, eine spezielle Software und eine spezielle Ausgabehardware erforderlich.
Spezielle Software zur behinderungsgerechten Anpassung über-nimmt dabei je nach Ausführung (siehe Einzelproduktlistung) eine oder mehrere Aufgaben im komplexen Prozess der Schrift-umwandlung.
Bei der Screen-Reader Software handelt es sich um ein Programm, welches den jeweils aktuellen Bildschirminhalt wie Texte, Icons, Fenster, Steuerbefehle, Auswahlmenüs etc. ausliest, interpretiert und an die spezielle behinderungsgerechte Ausgabehardware weiterleitet. Während sich reine Textdateien auch ohne Screen-Reader Software an das jeweilige Ausgabesystem übermitteln lassen, ist bei grafikgestützten Computeranwendungen und Betriebssystemen (z.B. Windows) die Verwendung einer Screen-Reader Software unerlässlich für den blinden bzw. hochgradig sehbehinderten Anwender.
Sprachsynthese Software wandelt den zu lesenden Text, welcher der Screenreader erkannt hat, in spezielle Dateiformate um, so dass diese als digitale und ggf. natürliche Sprache ausgegeben werden können. Die Software ermöglicht auch die Anpassung der Sprachdarstellung, wie z.B. Tonlage, Stimmtypus, Sprachgeschwindigkeit.
OCR-Software, wie sie bei jedem handelüblichen Scanner zum Einsatz kommt, ist als Gebrauchsgegenstand des alltäglichen Lebens anzusehen und fällt somit nicht in die Leistungspflicht der GKV: Dieses gilt auch für besonders hochwertige Software, da sie nicht speziell für die Anwendung durch behinderte Menschen konzipiert worden ist.
Behinderungsgerechte Spezialsoftware ermöglicht die Anpas-sung des Computers bzw. seiner Ergänzungskomponenten - wie z.B. Scanner - an die individuellen Erfordernisse. Sie kann auch einzelne oder alle Bestandteile vorgenannter Software enthalten. Sie führt die verschiedenen Programmfunktionen auf einer gemeinsamen Plattform zusammen und ermöglicht durch eine spezielle Bedienerführung ein reibungsloses Scannen, Lesen und Speichern der Texte. Ggf. wird auch die Nutzung handelsüblicher Hardwarekomponenten für die Leseauf-gaben ermöglicht.
Die Auswahl eines Lesegerätes sollte unter Beteiligung eines unabhängigen Beraters (z.B. Rehaberater und/oder Rehabilitationseinrichtungen mit Fachkräften aus dem Bereich EDV/elek-tronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte) und ggf. des MDK erfolgen. Eine ausführliche Einweisung in die Bedie-nung und Handhabung des Gerätes durch fachlich qualifiziertes Personal ist erforderlich.
Im Vergleich zu geschlossenen Lesesystemen (Kompaktgeräte) und offenen, vorkonfigurierten Lesesystemen stellt die behinderungsgerechte Ausstattung eines bereits vorhandenen PC-Systems i.d.R. eine wirtschaftlichere Versorgung dar. Vor der Versorgung ist zu prüfen, ob ein ausreichend leistungsfähiges Computersystem beim Versicherten vorhanden ist und ob dieses entsprechend umgerüstet und angepasst werden kann.
Die Produkte sind für einen leihweisen Einsatz geeignet.
Änderungsdatum: 07.10.2021
Indikation
zur Löschung vorgesehen
Änderungsdatum: 07.10.2021