Info zur Produktgruppe
Definition
Die Produktgruppe umfasst insbesondere die Hilfsmittel
- Medizinische Kompressionsstrümpfe für Beine und Arme,
- Kopf- /Thorax-Lymphödem-Kompressionsbandagen,
- Hilfsmittel zur Narbenkompression,
- Apparate zur Kompressionstherapie
und Abrechnungspositionen für Zubehör, Zusätze, Reparaturen und Wartung.
MEDIZINISCHE KOMPRESSIONSSTRÜMPFE FÜR BEINE
Medizinische Kompressionsstrümpfe für Beine der Produktgruppe 17 „Hilfsmittel zur Kompressionstherapie“ werden mit den entsprechenden Buchstabenschlüsseln eingeteilt in:
--Wadenstrümpfe (Buchstabenschlüssel A - D),
--Halbschenkelstrümpfe (Buchstabenschlüssel A - F),
--Schenkelstrümpfe (Buchstabenschlüssel A -G),
--Strumpfhosen (Buchstabenschlüssel A - T),
--Caprihosen (Buchstabenschlüssel C - T),
--Bermudahosen (Buchstabenschlüssel E - T),
--Leggins (Buchstabenschlüssel B - T),
--und Radlerhosen (Buchstabenschlüssel F - T).
Die Buchstabenschlüssel, auch „Messstellen“ genannt, stehen für die jeweiligen Strumpftypen und Längenbezeichnungen (vgl. RAL-GZ 387/1- Güte- und Prüfbestimmung für medizinische Kompressionsbeinstrümpfe - und RAL-GZ 387/3 - Güte- und Prüfbestimmung für Strumpfsysteme zur Behandlung bei Ulcus cruris). An den Messpunkten werden bei der Versorgung die Maße der Versicherten ermittelt; beim Messverfahren werden an den Messpunkten die Druckmessungen für einen medizinischen Kompressionsstrumpf vorgenommen.
Die Versorgung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen erfolgt unter Berücksichtigung der notwendigen Kompressionsklassen, Größen und Strumpflängen gemäß der Normungen (RAL-GZ 387/1 - Güte- und Prüfbestimmung für medizinische Kompressionsbeinstrümpfe - und RAL-GZ 387/3 - Güte- und Prüfbestimmung für Strumpfsysteme zur Behandlung bei Ulcus cruris in der jeweils aktuell gültigen Fassung).
Es werden für medizinische Kompressionsbeinstrümpfe vier Kompressionsklassen mit folgenden Druckwerten unterschieden:
Kompressionsklasse/Kompressionsintensität/Kompression
Klasse I/leicht/2,4 - 2,8 kPa, 18 - 21 mmHg
Klasse II/mittel/3,1 - 4,3 kPa, 23 - 32 mmHg
Klasse III/kräftig/4,5 - 6,1 kPa, 34 - 46 mmHg
Klasse IV/sehr kräftig/6,5 kPa und größer, 49 mmHg und größer
Die jeweilige Kompressionsklasse gibt den Druckbereich vor, den ein medizinischer Kompressionsstrumpf im Bereich der Fessel (Messstelle B) ausübt. Die Angaben der Druckbereiche beziehen sich immer auf den gemessenen Ruhedruck. Ein Ruhedruck ist der Druck, den ein Kompressionsstrumpf in Ruhe (ohne Bewegung) auf die Extremität ausübt. Aktuell werden die (Ruhe-)Druckwerte nach dem HOSY-Verfahren gemäß RAL-GZ 387/1 bzw. RAL-GZ 387/3 gemessen. Das Messverfahren HOSY ist Teil der Güte- und Prüfbestimmungen gemäß RAL-GZ 378 /1 bzw. 3 und dient zur Bestimmung des Kompressionsverhaltens der Produkte.
Die Produkte werden in der jeweiligen Produktuntergruppe gegliedert nach
-- Serienfertigung,
-- rundgestrickte Maßanfertigung und
-- flachgestrickte Maßanfertigung.
Entsprechend den individuellen Verhältnissen werden die Versicherte oder der Versicherte mit medizinischen Kompressionsbeinstrümpfen in Serienanfertigung oder Maßanfertigung (rundgestrickt bzw. flachgestrickt) versorgt. Auf die Ausführungen in den entsprechenden Produktarten wird verwiesen.
Die Formgebung im Flachstrickverfahren erfolgt, anders als beim Rundstrickverfahren, durch die Veränderung der Maschenanzahl. Die Maschengröße und Vorspannung des entsprechenden Fadens bleiben konstant. Sie werden nach dem Strickvorgang vernäht und weisen eine Naht auf. Im Flachstrickverfahren hergestellte Kompressionsstrümpfe bestehen in der Regel aus dickerem und gröberem Gewebe als rundgestrickte Kompressionstrümpfe.
Zur Sicherstellung einer adäquaten Nutzung und einer indikationsgerechten Therapie stehen Zusätze, wie z.B. komprimierende Zehenteile / Zehenkappen, besondere Abschlüsse (z. B. schräge Abschlüsse) bei Bedarf zur Verfügung.
MEDIZINISCHE KOMPRESSIONSSTRÜMPFE FÜR ARME
Medizinische Kompressionsstrümpfe für Arme werden eingeteilt in
-- Oberarm- oder Unterarmstrümpfe (Buchstabenschlüssel C – F/G/H oder C – D/E),
--- mit und ohne Handteil (Buchstabenschlüssel A – D/E/F/G/H und C – D/E/F/G/H),
--- mit Handteil und Fingern (Buchstabenschlüssel A – D/E) sowie
--- mit Handteil und Daumenansatz (Buchstabenschlüssel A – D/E).
Die Buchstabenschlüssel, auch „Messstelle“ genannt, stehen für die jeweiligen Strumpftypen und Längenbezeichnungen (vgl. RAL-GZ 387/2- Güte- und Prüfbestimmung für medizinische Kompressionsarmstrümpfe -).. An den Messpunkten werden bei der Versorgung die Maße der Versicherten ermittelt; beim Messverfahren werden an den Messpunkten die Druckmessungen für einen medizinischen Kompressionsarmstrumpf vorgenommen.
Für medizinische Kompressionsarmstrümpfe (Ober- oder Unterarm) werden
drei verschiedenen Kompressionsklassen mit folgenden Druckwerten unterschieden:
Kompressionsklasse/Kompressionsintensität/Kompression
Klasse I/leicht/2,0 - 2,8 kPa, 15 - 21 mmHg
Klasse II/mittel/3,1 - 4,3 kPa, 23 - 32 mmHg
Klasse III/kräftig/4,5 - 6,1 kPa, 34 - 46 mmHg
Die Versorgung erfolgt unter Berücksichtigung der notwendigen Kompressionsklassen, Größen und Strumpflängen gemäß der Normungen (RAL-GZ 387/2 - Güte- und Prüfbestimmung für medizinische Kompressionsarmstrümpfe- in der jeweils aktuell gültigen Fassung).
Die jeweilige Kompressionsklasse gibt den Druckbereich vor, den ein medizinischer Kompressionsarmstrumpf im Bereich des Handgelenks (Messstelle C1) ausübt. Die Angaben der Druckbereiche beziehen sich immer auf den gemessenen Ruhedruck. Ein Ruhedruck ist der Druck, den ein Kompressionsstrumpf in Ruhe (ohne Bewegung) auf die Extremität ausübt. Somit sind die entsprechenden Druckwerte der jeweiligen Kompressionsklasse die (Ruhe-)Druckwerte der Messstelle C1 (am Handgelenk). Aktuell werden die (Ruhe-)Druckwerte nach dem HOSY-Verfahren gemäß RAL-GZ 387/2 gemessen. Das Messverfahren HOSY ist Teil der Güte- und Prüfbestimmungen gemäß RAL-GZ 378/2 und dient zur Bestimmung des Kompressionsverhaltens der Produkte.
Die Produkte werden in der jeweiligen Produktuntergruppe gegliedert nach:
-- Serienfertigung,
-- rundgestrickte Maßanfertigung und
-- flachgestrickte Maßanfertigung.
Entsprechend den individuellen Verhältnissen werden die Versicherte oder der Versicherte mit medizinischen Kompressionsarmstrümpfen in Serienanfertigung oder Maßanfertigung (rundgestrickt bzw. flachgestrickt) versorgt. Auf die Ausführungen in den entsprechenden Produktarten wird verwiesen.
Die Formgebung im Rundstrickverfahren erfolgt durch die Veränderung der Maschengröße und Vorspannung des entsprechenden Fadens. Nahtlos rundgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe bestehen in der Regel aus feinerem und dünnerem Gewebe als flachgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe.
Die Formgebung im Flachstrickverfahren erfolgt, anders als beim Rundstrickverfahren, durch die Veränderung der Maschenanzahl. Die Maschengröße und Vorspannung des entsprechenden Fadens bleiben konstant. Sie werden nach dem Strickvorgang vernäht und weisen eine Naht auf. Im Flachstrickverfahren hergestellte medizinische Kompressionsstrümpfe bestehen in der Regel aus dickerem und gröberem Gewebe als rundgestrickte medizinische Kompressionstrümpfe.
Zur Sicherstellung einer adäquaten Nutzung und einer indikationsgerechten Therapie stehen Zusätze wie z. B. zusätzliche Schulterklappen oder separat gestrickte Handteile bei Bedarf zur Verfügung.
LYMPHÖDEM-KOMPRESSIONSBANDAGEN
Diese Kompressionsbandagen aus komprimierendem Gewebe sind in der Regel Maßanfertigungen mit einem Kompressionsdruck von 20 bis 30 mmHg bzw. 35 mmHg bei Thorax-Lymphödem-Kompressionsbandagen.
MEDIZINISCHE KOMPRESSIONSSTUMPFSTRÜMPFE
Medizinische Kompressionsstumpfstrümpfe stehen als Serien- und Maßanfertigungen zur Verfügung.
HILFSMITTEL ZUR NARBENKOMPRESSION
Bei Hilfsmitteln zur Narbenkompression handelt es sich um komprimierende, das Behandlungsgebiet flächig umhüllende, textile Gewebe bzw. Gestricke oder Gewirk aus Kurzzugmaterial. Es stehen Serien- und Maßanfertigungen zur Verfügung (Strümpfe, Ärmel bzw. entsprechende Teilkörperstücke oder Keloidkompressionsschienen mit einem Kompressionsdruck von 20 bis 30 mmHg).
APPARATE ZUR KOMPRESSIONSTHERAPIE
Die intermittierende Kompressionstherapie wird mit Apparaten durchgeführt, die mittels Ein- oder Mehrstufensysteme einen wechselnden Druck auf die zu behandelnde Körperregion ausüben. Mehrstufensysteme bauen die Druckeinwirkung von distal nach proximal (respektive von peripher nach zentral) abnehmend auf ("intermittierende Druckwelle").
Die intermittierende pneumatische Impulskompressionstherapie erzeugt intermittierend impulsartige Drücke auf das Venensystem, z. B. an Fuß und Hand.
ALLGEMEINE HINWEISE
Die Kompressionstherapie ist in der Regel eine Langzeitbehandlung, die von Versicherten bei Vorliegen der medizinischen Indikation selbst angewendet wird, und bedarf entsprechender Hilfsmittel.
Nach § 34 Absatz 4 SGB V in Verbindung mit der dazu ergangenen Rechtsverordnung sind "Kompressionsstücke" von der Versorgung ausgeschlossen. In der lymphologischen Versorgung und in der Narbentherapie sind Kompressionsstücke wie Zusätze zu behandeln, wenn diese im Rahmen einer mehrteiligen Versorgung (z. B. Kombination von Stulpe mit Handteil und Armstrumpf) erforderlich sind.
Anti-Thrombosestrümpfe sind keine Hilfsmittel im Sinne der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine Versorgung im Zusammenhang mit Operationen ist anderen Regelungen vorbehalten. Kurzzug- und Langzugbinden sowie dazu eventuell benötigtes Polstermaterial/Schlauchverbände, die auch zur Kompressionstherapie eingesetzt werden, sind keine Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V, sondern sind als Verbandmittel nach § 31 SGB V zu beurteilen. Produkte, die Bestandteil einer ärztlichen Leistung sind und als solche abgerechnet werden können, stellen keine Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V dar.
Die Körpermaße für medizinische Kompressionsstrümpfe werden nach dem Maßschema (Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 387/1 -Güte- und Prüfbestimmung für medizinische Kompressionsbeinstrümpfe-, RAL-GZ 387/2 - Güte- und Prüfbestimmung für medizinische Kompressionsarmstrümpfe- und RAL-GZ 387/3 - Güte- und Prüfbestimmung für Strumpfsysteme zur Behandlung bei Ulcus cruris- in der jeweils aktuell gültigen Fassung) abgenommen.
Die Mindesthaltbarkeit von medizinischen Kompressionsstrümpfen beträgt bei regelmäßiger Nutzung im gewöhnlichen Umfang in der Regel 6 Monate. Bei signifikanter Änderung relevanter Körpermaße (z. B. aufgrund des Therapieerfolges, Gewichtsveränderung) des bereits versorgten Körperteils kann eine Folgeversorgung auch schon früher begründet sein.
Querverweise:
Kompressionsbandagen mit stabilisierender Wirkung siehe auch Produktgruppe 05 "Bandagen".
Strumpfan- und ausziehhilfen für medizinische Kompressionsstrümpfe siehe auch Produktgruppe 02 "Adaptionshilfen".
Änderungsdatum: 06.06.2023
Indikation
Der Schwerpunkt des Einsatzes der Produkte dieser Produktgruppe ist die Kompressionstherapie.
Zur Kompressionstherapie gehören neben geeigneten Maßnahmen in Eigenregie der Versicherten oder des Versicherten, wie z. B. eine regelmäßige Bewegung, u. a. auch ärztlich durchgeführte bzw. ärztlich veranlasste Maßnahmen zur stadiengerechten Behandlung, insbesondere von Schwellungszuständen. Wesentliche Maßnahmen sind die Durchführung der manuellen Lymphdrainage (als ärztliche Maßnahme oder verordnetes Heilmittel), die Hautpflege, die individuelle Anlage von Kompressionsverbänden, die Verordnung von Hilfsmitteln zur Kompressionstherapie im Rahmen eines ärztlichen Gesamtkonzeptes zur Behandlung der Schwellungszustände und die Anleitung zu entstauungsfördernden Bewegungsübungen.
Die Kompressionstherapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen ist insbesondere bei chronischen Schädigungen eine Langzeitbehandlung. Nach venenchirurgischen Eingriffen und gutem Behandlungserfolg ist die Versorgung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen über einen begrenzten Zeitraum erforderlich, sofern nicht eine chronische Schädigung des venösen Gefäßsystems vorliegt. Auch die Kompressionsbehandlung von hypertrophen Narben und Keloiden ist zeitlich begrenzt, diese kann in der Regel bis zu 2 Jahren, in begründeten Fällen auch länger andauern.
Die Hilfsmittel zur medizinischen Kompressionstherapie unterscheiden sich hinsichtlich des Anwendungszieles grundsätzlich von den Bandagen (vgl. Produktgruppe 05 „Bandagen“), die eine komprimierende und/oder funktionssichernde (unterstützende, stabilisierende, bewegungslenkende) Wirkung besitzen.
Für die Versorgung mit Hilfsmitteln zur Kompressionstherapie der Produktgruppe 17 „Hilfsmittel zur Kompressionstherapie“ sind die jeweils gültigen Leitlinien zu beachten.
INDIKATIONSSTELLUNG FÜR MEDIZINISCHE KOMPRESSIONSSTRÜMPFE
Zum Erhalt der erreichten Ödemreduktion, Linderung stauungsbedingter Schmerzen und Beschwerden, Verhinderung ödembedingter Komplikationen.
Die Indikationsstellung für medizinische Kompressionsstrümpfe erfolgt unter Berücksichtigung der Leitlinie „Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS), Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK)“ in der aktuell gültigen Fassung und in Beachtung der Herstellervorgaben.
Indikationen:
Chronisch venöse Erkrankungen und deren Komplikationen, wie:
- Therapie des Ulcus cruris venosum
- Venöse Malformationen
Thromboembolische Venenkrankheiten und deren Komplikationen, wie:
- Zustand nach Thrombose
- Postthrombotisches Syndrom
Primäre und sekundäre Lymphödeme, wie:
- nach Tumorerkrankungen
- dauerhaften Stauungszuständen infolge Immobilisation z.B. bei Paresen, Plegien
- Schwerwiegende venöse Erkrankung mit Lymphödem
- Lipödem mit Lymphödem
Ödeme
-Ödeme in der Schwangerschaft
-Adipositas mit Ödem
-Lipödeme mit Ödem
Andere Indikationen chronischer Krankheitszustände mit Ödem, z. B. CRPS - Complex Regional Pain Syndrome
HINSICHTLICH DER VERSORGUNG MIT SERIENPRODUKTEN, RUND- UND FLACHGESTRICKTEN KOMPRESSIONSARTIKELN GILT:
- „Serienfertigung“ ist immer angezeigt, wenn aufgrund der Körpermaße/-form auf Basis der Maßtabellen/Größentabellen der Hersteller eine Versorgung möglich ist. Die „Serienfertigung“ erfolgt in der Regel im Rundstrickverfahren.
- „Rundgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe in Maßanfertigung“ sind erforderlich, wenn aufgrund der Körpermaße/-form Produkte aus der „Serienfertigung“ keine Versorgung ermöglichen.
- „Flachgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe in Maßanfertigung“ kommen zur Anwendung, wenn weder die Versorgung mit Hilfsmitteln der „Serienfertigung“ noch der “Rundgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe in Maßanfertigung“ aufgrund der Indikation oder der Körpermaße/-form und der individuellen Strukturgegebenheiten eine Versorgung ermöglichen oder wenn krankheitsbedingt eine höhere Steifigkeit (höhere Wandstabilität) des Gestrickes notwendig ist.
In begründeten Versorgungssituationen kann eine Kombination aus verschiedenen medizinischen Kompressionsstrümpfen/-hosen erfolgen. Diese Kombinationen können auch aus zwei übereinander getragenen medizinischen Kompressionsstrümpfen bestehen, wenn das Anziehen eines Kompressionstrumpfes der erforderlichen Kompressionsklasse nicht möglich ist und durch die Kombination zweier Produkte die erforderliche Kompressionswirkung erreicht wird. Weitere Möglichkeiten sind die Kombination einer Kompressions-Caprihose mit einem Kompressionswadenstrumpf, einer Kompressions-Leggins mit einem Kompressionswadenstrumpf, einer Kompressions- Radlerhose mit einem Kompressions-Schenkelstrumpf oder einer Kompressions-Bermudahose mit einem Kompressions-Halbschenkelstrumpf.
INDIKATIONSSTELLUNG FÜR HILFSMITTEL ZUR NARBENKOMPRESSION
Die Versorgung erfolgt zur Behandlung hypertropher Narben oder von Keloiden, je nach Behandlungskonzept auch in Kombination mit Arznei- und Verbandmitteln.
INDIKATIONSSTELLUNG FÜR APPARATE ZUR KOMPRESSIONSTHERAPIE
Diese Produkte kommen nur als ergänzende Therapiemaßnahme zum Einsatz, wenn die Behandlung mit manueller Lymphdrainage und in Verbindung mit Kompressionstherapie mit Kompressionsverbänden oder medizinischen Kompressionsstrümpfen nicht ausreichend ist.
Die häusliche Behandlung mit Apparaten zur Kompressionstherapie muss unter ärztlicher Aufsicht/Kontrolle stattfinden. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
- Der individuelle Erfolg muss von der Ärztin oder dem Arzt an der Versicherten oder dem Versicherten im Rahmen einer Erprobungsphase vorher geprüft worden sein.
- Versicherte müssen die Handhabung des Gerätes beherrschen.
- Eine regelmäßige ärztliche Therapieüberwachung/Untersuchung ist erforderlich.
- Die kombinierte Anwendung des Gerätes und das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen bzw. -ärmeln oder entsprechenden Kompressionsverbänden muss sichergestellt sein.
Änderungsdatum: 06.06.2023