Info zur Produktart

Beschreibung

Medikamentenvernebler für die unteren Atemwege dieser Produktart sind druckluftgetriebene Düsenvernebler, Ultraschallvernebler und Membranvernebler.
Druckluftgetriebene Düsenvernebler für die Behandlung der unteren Atemwege bestehen aus einem elektrischen Grundgerät mit Kompressor und dem eigentlichen Vernebler mit Mundstück bzw. Nasenmaske. Die verwendeten Membran- oder Pendelkolbenkompressoren sind so konstruiert, dass sie wartungsfrei sind und die Druckluft nicht mit Schmierstoffen in Kontakt kommt. Die erzeugte Druckluft wird mit einem Schlauch auf den Vernebler übertragen. Die Druckluft tritt über eine Düse aus und reißt aufgrund des dadurch entstehenden Unterdrucks Flüssigkeitsteilchen mit sich. Durch Aufprall der Flüssigkeitströpfchen auf einen sogenannten Sichter wird der relative Anteil der kleineren Teilchen am Spektrum erhöht, weil größere Teilchen zurückgehalten oder weiter verkleinert werden.

Ultraschallvernebler erzeugen elektrische Hochfrequenzschwingungen im MHz-Bereich und setzen diese mit Hilfe von Piezo-Keramik-Platten in mechanische Ultraschallschwingungen um. Diese werden auf die Oberfläche der Verneblerflüssigkeit fokussiert, sodass sie ähnlich wie beim Kochen in Wallung gerät und Tröpfchen als Nebel freigesetzt werden. Die Ultraschallfrequenz, die einen Einfluss auf das Aerosol hat (mit höherer Frequenz wird der durchschnittliche Teilchendurchmesser kleiner und die Nebeldichte steigt), ist konstruktiv vorgegeben. Die Verneblerleistung ist über die elektrische Hochfrequenzleistung dosierbar.

Membranvernebler verwenden eine perforierte Edelmetallmembran mit einer Vielzahl kleiner Poren bzw. Löcher im Mikrometerbereich, ähnlich einem Sieb. Auf das Inhalat wird entweder Druck ausgeübt, um es durch die statische Membran zu drücken, oder aber die perforierte Membran wird in Schwingung versetzt (ähnlich wie bei den Ultraschallverneblern), um so das Medikamentenaerosol zu erzeugen. Die Bewegung der Membran erzeugt einen konstanten und reproduzierbaren Abriss von Tröpfchen; die Tröpfchengröße wird durch den Durchmesser der Löcher in der Membran bestimmt. Da im Vergleich zu Utraschallverneblern geringere Frequenzen verwendet werden, können mit dem Membranvernebler auch chemisch oder physikalisch empfindlichere Wirksubstanzen appliziert werden.

Es ist zu beachten, dass die Wirkstoffe von Medikamenten durch Ultraschallschwingungen beeinträchtigt werden können:


Änderungsdatum: 09.01.2024

Indikation

Zur Applikation von Medikamenten bei Lungenerkrankungen (z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Asthma bronchiale, Mukoviszidose, Emphysem, Bronchiektase, Lungenfibrose, Lungenmykose)

Der verordnete Vernebler muss laut Fachinformation des Medikaments für dessen Applikation geeignet sein. Die Versicherte oder der Versicherte unterliegt einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

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Versorgungsbereich gemäß den Empfehlungen nach § 126 SGB V: 14D


Änderungsdatum: 09.01.2024

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