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Definition

Als Tracheostoma wird ein operativ angelegter Luftröhreneingang (künstliche Körperöffnung) am Hals bezeichnet, welcher dauerhaft oder vorübergehend erforderlich sein kann.

Die Atmung erfolgt nicht mehr oder nur noch teilweise durch Nase und Mund. Die natürlich vorhandenen Schutzfunktionen und -mechanismen der Atemwege sind (teilweise) nicht mehr vorhanden bzw. eingeschränkt.

Eine Tracheotomie wird z. B. bei invasiver Beatmung, nach operativer Entfernung des Kehlkopfes (Laryngektomie), bei mechanischer Behinderung der Atmung sowie bei Tumor oder Trauma im Bereich der oberen/unteren Luftwege (Trachea- und Mund-Rachen-Raum) durchgeführt.

Die Laryngektomie ist eine Entfernung des Larynx (Kehlkopf), bei der totalen Laryngektomie (permanentes Tracheostoma) erfolgt eine operative Trennung der Luftröhre und Speiseröhre.

Die speziellen anatomischen Gegebenheiten und Bedürfnisse tracheotomierter Kinder erfordern besondere Anforderungen an die Produkteigenschaften der Hilfsmittel. Zudem ist bei Kindern darauf zu achten, dass die Kanülengröße aufgrund des schnellen Wachstums von Kindern stets kontrolliert und angepasst wird. Aufgrund anatomischer Besonderheiten kann eine Sonderanfertigung von Trachealkanülen notwendig sein.

Zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gehören:

STIMMERSATZHILFEN
Shunt-Ventile (sogenannte Stimmprothesen) sind Einwegklappenventile, die in einen Shunt zwischen Luftröhre (Trachea) und Speiseröhre (Ösophagus) eingesetzt werden. Das Einwegventil schützt die Atemwege während des Schluckens vor Aspiration und öffnet sich unter positivem Druck aus der Trachea, sodass Luft in den Ösophagus übertreten kann, um Stimmlaute zu erzeugen.

Das Funktionsprinzip aller Shuntventile ist gleich. Sie unterscheiden sich in Form, Größe und Materialbeschaffenheit. Einige Ventile können von der Versicherten oder dem Versicherten selbst gewechselt werden (sog. Wechselprothesen), andere sind nur vom Arzt auswechselbar (sog. Verweilprothesen). Als Hilfsmittel im Sinne dieser Produktgruppe sind Wechselprothesen (die von der Versicherten oder dem Versicherten auswechselbaren Shunt-Ventile) anzusehen.

TRACHEALKANÜLEN
Das Tracheostoma wird i.d.R. durch eine Trachealkanüle offengehalten, Merkmal einer jeden Trachealkanüle ist das Rohr bzw. der Kanülenschaft, durch den die Atemluft ein- und ausströmt. Trachealkanülen werden in der Regel aus verschiedenen Kunststoffen, Silikon oder aus Silber gefertigt.

Kunststoffkanülen haben in der Regel den Vorteil, dass sie thermosensibel sind und sich der Anatomie des Tracheostomas und der Luftröhre in gewissem Umfang anpassen. Aufgrund des Materials unterliegen sie einem höheren Verschleiß.

Aus Teflon gefertigte Kanülen haben robuste Materialeigenschaften.

Kanülen aus Silber sind stabiler als Kunststoffkanülen, können aber durch reiben zu Irritationen an der Haut und an der Schleimhaut der Luftröhre führen. Silber als Kanülenmaterial erlaubt aufgrund der Materialeigenschaften eine längere Nutzungsdauer. Bei Silberkanülen werden die Innenkanülen für jede Außenkanüle speziell angefertigt.

Trachealkanülen können einteilig bzw. mehrteilig sein. Bei mehrteiligen Kanülen kann der innere Teil (Innenkanüle) herausgenommen werden, ohne dass der äußere Teil (Außenkanüle) aus dem Tracheostoma entfernt wird. Auf diese Weise sind z.B. Zwischenreinigungen möglich.
Einteilige Kanülen sind für jede Reinigung zu entnehmen.
Um einen sicheren Halt der Innenkanüle in der Außenkanüle zu gewährleisten, ohne das flexible Einsetzen oder Entnehmen zu beeinflussen, werden seitens der Hersteller Verriegelungen (z. B. Bajonettverschluss) an dem Kanülensystem angebracht oder dem Produkt sogenannte Clips beigefügt.

Die regelmäßige Reinigung (ggf. auch mehrmals täglich) der Trachealkanülen ist wegen Schleim- und Sekretabsonderungen notwendig.

Die Trachealkanülen werden in unterschiedlichen Durchmessern, Längen und Krümmungswinkeln, blockbar und nicht blockbar, mit und ohne Sprechventil angeboten. Bei der Versorgung sind die individuellen anatomischen Gegebenheiten und Anforderungen der Versicherten zu beachten. Trachealkanülen zur Beatmung verfügen über einen genormten Anschluss für ein Beatmungsgerät. Silberkanülen eignen sich nicht zur Beatmung. Bei Erwachsenen und ggf. auch bei Kindern ist zusätzlich noch die Möglichkeit einer Blockung mit einer Manschette (ein sogenannter Cuff) notwendig.

Im begründeten Einzelfall kann eine Einzelanfertigung/Anpassung (z. B. Kürzung, Siebung, Fensterung, Verlängerung) medizinisch erforderlich sein.

Jeder Versicherten oder jedem Versicherten sollte eine zusätzliche Trachealkanüle für den Notfall in ggf. anderer Größe und Länge zur Verfügung stehen.

TRACHEALKANÜLEN MIT CUFF
Der Cuff ist eine Manschette am Ende der Trachealkanüle, die es ermöglicht, die Luftröhre um die Kanüle herum abzudichten. Eine Trachealkanüle mit Cuff kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn Aspirationsgefahr besteht, z. B. bei Schluckstörungen oder bei der invasiven Beatmung von erwachsenen Versicherten.

Der Cuff darf nicht zu stark gefüllt sein, da hierdurch die Kapillardurchblutung der Trachealschleimhaut komprimiert werden und Drucknekrosen entstehen könnten. Dementsprechend sollte sich der Cuff anatomisch der Form der Luftröhre bestmöglich anpassen.

Hierzu stehen derzeit z.B. die folgenden Cuff-Arten (mit unterschiedlicher Form und verschiedenen Füllmedien) zur Verfügung:
- HiLo-Cuff
- Foam-Cuff
- TTS Cuff –(Tight to Shaft Cuff)

HiLo-Cuff (High volume low pressure/ Niederdruckcuffs)
Cuffs dieser Art zeichnen sich auf Grund der zylindrischen Form dadurch aus, dass die Auflagefläche zwischen Cuff und Trachea-Schleimhaut größer ist und damit eine andere Flächendruckverteilung stattfindet kann.

Foam- oder Schaumstoff gefüllter Cuff
Der Foam- oder Schaumstoff Cuff ist ein selbst blockender Cuff, welcher sich nach Platzierung in der Trachea durch Öffnen des Ventils am sogenannten Autocontrol-Konnektor (Piloten) ausdehnt. Mittels einer im Lieferumfang befindlichen Spritze mit Zweiwegeventil, kann die Luft wieder evakuiert und die Trachealkanüle entblockt werden. Der Autocontrol-Konnektor steuert somit den Blockdruck in Abhängigkeit von der Beatmung.

TTS Cuff – (Tight to Shaft Cuff)
TTS Cuffs zeichnen sich durch ein geringes Füllvolumen aus und schmiegen sich im entblockten Zustand an die Trachealkanüle an ohne Falten zu bilden. Diese Cuffs werden mit destilliertem, in der Regel sterilisiertem Wasser befüllt.

TRACHEALKANÜLE MIT SPRECHFUNKTION
Ist der Kehlkopf erhalten, so kann ggf. eine Trachealkanüle mit Sprechfunktion genutzt werden, um der Versicherten oder dem Versicherten das Sprechen wieder zu ermöglichen. Diese Sprechkanülen werden gesiebt bzw. gefenstert, d. h. auf der Oberseite werden mehrere kleine Bohrungen (gesiebt, bei Außenkanülen) oder eine große Öffnung (gefenstert, bei Innenkanülen) angebracht. Bei dem Einsatz von Innenkanülen kann sowohl ein integriertes als auch ein separates Sprechventil zum Aufsetzen genutzt werden.

Bei laryngektomierten Versicherten mit funktionsfähigem Shunt-Ventil wird eine gesiebte Außenkanüle verwendet, auf deren Konnektor ein geeignetes Sprechventil aufgesteckt werden kann.

Bei tracheotomierten Versicherten mit erhaltenem Kehlkopf ermöglichen folgende Kombinationen das Sprechen:

- Nutzung einer gesiebten Außenkanüle und einer gefensterten Innenkanüle mit integriertem Sprechventil

- Nutzung einer gesiebten Außenkanüle und einer gefensterten Innenkanüle mit Konnektor und einem separat aufsteckbaren Sprechventil

SPRECHVENTIL
Bei einem Sprechventil handelt es sich um ein Einweg-Ventil, welches auf das dorsale Kanülenende einer Trachealkanüle bzw. einer Trachealinnenkanüle mit 15 mm- oder 22 mm-Konnektor oder Basisplatte aufgesetzt wird. Es öffnet sich beim Einatmen und verschließt sich beim Ausatmen, sodass die Inspiration über die Kanüle weiter möglich ist, die Exspiration jedoch über die oberen Atemwege verläuft, wodurch Phonation und Rachenreinigung mithilfe des Exspirationsstroms möglich werden.

Sprechventile für Laryngektomierte werden zur Stimmbildung mit einem Finger geschlossen oder funktionieren mit einer speziellen Mechanik, die aufgrund des erhöhten Anblasdrucks bei der Stimmbildung die Exspirationsluft über die Stimmprothese umleitet, ansonsten aber geöffnet bleibt; so wird ein fingerfreies Sprechen ermöglicht.

STABILISIERUNG DES TRACHEOSTOMAS
Zur Stabilisierung eines Tracheostomas können Platzhalter, wie z. B. Buttons oder Kurzkanülen zum Einsatz kommen. Diese dienen der Offenhaltung des Tracheostomas und somit der Sicherung der Atemwege und können in Verbindung mit unterschiedlichem Zubehör verwendet werden.

SEKRETABSCHEIDUNG
Der Sputumabscheider ist geeignet für Tracheotomierte/Laryngektomierte, die spontan über das Tracheostoma atmen. Er wird auf eine Trachealkanüle mit Normkonnektor gesteckt und sorgt für eine regulierte Abscheidung von Trachealsekreten.

WASSERSCHUTZ
Mit Hilfe eines Duschschutzes wird im Rahmen der individuellen Körperpflege , insbesondere beim Duschen, das Tracheostoma vor dem Eintritt von Wasser geschützt, um dadurch bedingte, mglw. lebensgefährliche Komplikationen (Aspiration) zu verhindern.

Für die Bewegungstherapien gemäß § 32 SGB V im Wasser sowie für die Teilnahme am Schulschwimmen ist deshalb ein Wassertherapiegerät erforderlich.

TRACHEOSTOMA-EPITHESEN
Tracheostoma-Epithesen werden zur Defektabdeckung nach Tracheotomie/Laryngektomie eingesetzt und sind als funktionelle Luftröhren-Epithesen erforderlich, um das Sprechen und Atmen zu erleichtern.

Die Haltbarkeit von individuell gefertigten Tracheostoma-Epithesen ist von vielen Faktoren, z. B. den Belastungen, denen sie ausgesetzt ist, und der Pflege durch die Versicherte oder den Versicherten, abhängig.

ATEMGASKONDITIONIERUNG, PATIENTENNAH
Wärme-/Feuchtigkeitsaustauscher (künstliche Nasen/HME/HMEF) mit oder ohne Filterwirkung werden benötigt, um die Austrocknung der unteren Atemwege zu verhindern und ggf. die Inspirationsluft zu filtern.

Partikelfilter dienen in erster Linie dazu luftgebundene Fremdpartikel, wie unter anderem Allergene und Mikroorganismen, in hohem Maße abzufangen. Sie erbringen keine Befeuchtungsleistung.

Die Filter werden patientennah (z. B. an der Trachealkanüle) zum Schutz der Versicherten oder des Versicherten eingesetzt. Die Filter bestehen aus zwei Teilen, dem Halter und dem eigentlichen aktiven Material. Bei dem Halter handelt es sich um eine Aufnahme, die je nach Ausführung universell oder aber auch nur für bestimmte Produkte genutzt werden kann. Oftmals sind Aufnahme und Filtermaterial unlösbar miteinander verbunden.

MODULARE EINWEGSYSTEME FÜR TRACHEALKANÜLEN
Modulare Einwegsysteme für Trachealkanülen sind austauschbare Systemkomponenten für die oben beschriebenen HME/HMEF, wie Filtermaterial, Abdeckplatten etc.

MODULARE EINWEGSYSTEME FÜR LARYNGEKTOMIE
Bei modularen Einwegsystemen für Larnygektomie handelt es sich um Basisplatten und Kleberinge bzw. eventuell benötigte Hautkleber zur Adaption von Filtern oder Sprechventilen. Es sind Einmalprodukte, welche auf die Haut rund um das Tracheostoma geklebt werden und die Adaptation von z. B. Sprechventilen, Filtern und/oder Wärme-/Feuchtigkeits-Austauschern (künstliche Nase/HME), ggf. auch mit Filterwirkung (HMEF), ermöglichen. Die Produkte sind selbstklebend; ggf. muss die Haut mit speziellen Reinigungstüchern vorbereitet werden.

TONERZEUGER (ELEKTRONISCHE SPRECHHILFEN)
Nach der operativen Entfernung des Kehlkopfes fehlt der „Tongenerator“ für die Bildung der Stimme und damit für die Bildung einer tonalen Sprache.

Schwingungsgeber erzeugen mechanische Schwingungen, die dann über einen Schwingungskopf von außen am Hals oder am Mundboden in den Mund-Rachen-Raum weitergegeben werden. Wenn die Laryngektomierte oder der Laryngektomierte während dieser Schwingungen artikuliert, kann eine hörbare Sprache erzeugt werden.

EXTERNES SCHUTZZUBEHÖR
Zum Schutz vor Staub- und Schmutzpartikeln, Insekten und/oder anderen Fremdkörpern, die durch das Tracheostoma in die Luftröhre gelangen können, werden spezielle Schutzartikel wie z. B. Tücher, Lätzchen, Rollis und Schals benötigt.

Aufgrund der Sekretbildung sowie zum Schutz der Haut sind spezielle geschlitzte, mit Lochstanzung versehene Tracheostoma-Kompressen erforderlich, welche das abfließende Sekret aufsaugen und ein Polster zwischen Kanüle und Stoma bilden.

Die Grundausstattung mit Schutzartikeln (z. B. Lätzchen, Tücher, Schals und Rollis) richtet sich nach dem persönlichen Bedarf der Versicherten oder des Versicherten.

ZUBEHÖR UND ERGÄNZUNGEN
Das Tragen einer Trachealkanüle kann die Verwendung von Zubehör wie z. B. Abstandhaltern und Kanülendichtringen notwendig machen. Wird die Versicherte oder der Versicherte z. B. invasiv beatmet sind ggf. zusätzlich Konnektoren (Anschlussstücke) erforderlich.

Gleitmittel auf Wasser- oder Ölbasis dienen dem besseren Einsetzen der Innenkanüle in eine Trachealaußenkanüle sowie dem Einsetzen der Außenkanüle in das Tracheostoma und dessen Pflege. Bei den verschiedenen Gleitmitteln ist vor Produkteinsatz auf die jeweilige Herstellerinformation zu achten.

Zur Fixierung der Kanüle im Tracheostoma werden Kanülentragebänder benötigt.

Damit laryngektomierte Versicherte wieder riechen können, werden spezielle Riechschläuche angeboten. Riechschläuche haben einen 22 mm-Konnektor und können dadurch auch an z. B. Basisplatten oder Silikonkurzkanülen verwendet werden.

HILFSMITTEL ZUR TRACHEOSTOMAPFLEGE
Das Tracheostoma und die Hautareale um das Tracheostoma benötigen der Pflege, um Hautschäden, Wundinfektionen und Druckschäden im Tracheostoma-Kanal vorzubeugen, Hautschäden und Wundinfektionen zu behandeln sowie die Kanüle sicher und geeignet zu fixieren.

Spezielles, nicht haushaltsübliches Zubehör zur Tracheostomapflege ist in der Produktuntergruppe 12.99.08 „Hilfsmittel zur Tracheostomapflege“ aufgeführt. Dies sind:

12.99.08.0 Borkenpinzetten
12.99.08.1 Tracheospreizer
12.99.08.2 Reinigungskompressen

HILFSMITTEL ZUR TRACHEALKANÜLENREINIGUNG
Die Reinigung und Desinfizierung der Kanülen ist insbesondere bei starker Sekretabsonderung regelmäßig, ggf. mehrmals am Tag, unter Beachtung der Herstellervorgaben in der Gebrauchsanweisung vorzunehmen.

Spezielles, nicht haushaltsübliches Zubehör ist in der Produktuntergruppe 12.99.09 „Hilfsmittel zur Trachealkanülenreinigung“ aufgeführt. Hierzu gehören:

12.99.09.0 Spezialreinigungstücher
12.99.09.1 Kanülenreinigungsbürsten
12.99.09.2 Reinigungsdosen
12.99.09.3 Reinigungspulver/-konzentrate

CUFFDRUCK- MANAGEMENTSYSTEME
Mechanische Cuffdruckmessgeräte (Cuffmanometer) sind analoge und mechanisch arbeitende Handmanometer mit gut ablesbaren analogen oder digitalen Manometerskalen, welche der Befüllung und Druckkontrolle von Trachealkanülen mit einem Cuff dienen. Der Cuffdruck von Trachealkanülen mit Manschette (Cuff) ist regelmäßig mit einem mechanischen Cuffdruckmessgerät zu kontrollieren, um Druckulzerationen an der Trachea zu vermeiden.

Leistungsrechtliche Hinweise
Die Versorgung mit Hilfsmitteln der Produktgruppe 12 „Hilfsmittel bei Tracheostoma und Laryngektomie“ ist individuell an die Versorgungssituation anzupassen. Bei der Auswahl der Hilfsmittel sind die Mobilität der Versicherten oder des Versicherten, weitere Grunderkrankungen, die Einnahme von Medikamenten, das Sekretverhalten und die das Tracheostoma beeinflussenden Umgebungsfaktoren zu berücksichtigen.

Die Ausstattung mit Trachealkanülen erfolgt mit mindestens zwei Trachealkanülen, bestehend aus einer Außenkanülen und ggf. Innenkanüle, damit unter anderem jederzeit eine Reinigung der Kanülen möglich ist.

Zu beachten ist, dass weitere Hilfsmittel aus anderen Produktgruppen, z. B. der Produktgruppe 01 „Absauggeräte“ und der Produktgruppe 14 „Inhalations- und Atemtherapiegeräte“ erforderlich sein können.

Einer Kostenübernahme von Wassertherapiegeräten sollte dann zugestimmt werden, wenn sichergestellt ist, dass die entsprechenden Maßnahmen zur Schulung in den Gebrauch durchgeführt werden. Die Unterweisung der Versicherten oder des Versicherten zur korrekten Anwendung der Geräte ist in der Regel Bestandteil stationärer bzw. rehabilitativer Leistungen gemäß § 40 SGB V und wird über die entsprechenden Vergütungen abgegolten.

Tracheostoma- und Laryngektomieprodukte sind nur dann Hilfsmittel im Sinne § 33 SGB V und eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wenn sie selbstständig durch die Versicherte oder den Versicherten genutzt und auch gewechselt werden können. Der Hilfsmitteleigenschaft steht nicht entgegen, wenn die Produkte im begründeten Einzelfall durch eine geschulte Betreuungsperson gewechselt werden.

Demzufolge sind Stimmersatzhilfen (Shuntventile), die ausschließlich vom Arzt gewechselt werden (Verweilprothesen), keine Hilfsmittel im Sinne der Produktgruppe 12 „Hilfsmittel bei Tracheostoma und Laryngektomie“. Die entsprechende Herstellervorgabe in der Gebrauchsanweisung gibt jeweils vor, ob für die Stimmersatzhilfe ein durch die Versicherte oder den Versicherten selbständig durchzuführender Wechsel vorgesehen ist.

Zum Weaning/Dekanülierungsprozess eingesetzte Verbrauchsmaterialien und eingesetztes Zubehör stellen ebenfalls keine Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V dar.

Elektronische Cuffdruckmessgeräte überschreiten das Maß des Notwendigen und sind grundsätzlich keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

Tracheal-Handinhalatoren, mit denen Wasser zur Befeuchtung (Vernebelung) des Tracheostomas appliziert wird, sind keine Hilfsmittel im Sinne der Produktgruppe 12 „Hilfsmittel bei Tracheostoma und Laryngektomie“. Entsprechende Aerosol-Inhalatoren werden in der Produktgruppe 14 „Inhalations- und Atemtherapiegeräte“ geregelt.

Raumluftbefeuchter zur Verbesserung des Raumklimas sind Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens und unterliegen somit nicht der Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gesetzliche Krankenversicherung ist nicht für die Schaffung eines gesunden bzw. besseren Raumklimas zuständig. Dies fällt vielmehr in den Bereich der Eigenverantwortung der Versicherten oder des Versicherten.

Querverweise:
Produktgruppe 01 „Absauggeräte"
Produktgruppe 14 „Inhalations-und Atemtherapiegeräte"
Produktgruppe 21 "Messgeräte für Körperzustände"
Produktgruppe 03 „Applikationshilfen“


Änderungsdatum: 30.09.2022

Indikation

- Siehe Produktartbeschreibungen


Änderungsdatum: 30.09.2022

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